Donnerstag, 9. September 2010

Editorial off-informationen nr. 03/10

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir stecken immer noch im alljährlichen Sommerloch, weshalb in den letzten Wochen und Monaten politisch nur wenig berichtenswertes passierte. Das heißt jedoch nicht, dass wir untätig waren.

Nach der sehr kurzfristigen Bewilligung des Förderantrags für einen 1. Kongress des Bundesverbandes Freier Theater durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien vom 09. bis 12. Dezember im Theaterhaus Stuttgart waren wir sehr intensiv mit der Planung beschäftigt, die nun am 15. September verabschie­det wird. Ich denke, dass wir ein inhaltlich sehr anspruchsvolles Programm zusammengestellt haben, das wir Ende September veröffentlichen werden. Die Planungsphase war eine große Herausforderung, da normalerweise für solch eine Veranstaltung ein Zeitraum von ca. 1 ½ Jahren benötigt wird, uns aber insgesamt bis zum Beginn nur 9 ½ Monate zur Verfügung standen.

Leider steht derzeit im Haushalt der Bundesregierung auch die dringend benötigte Förderung einer Geschäftsstelle des Bundesverbandes, die im Haushaltsentwurf vorgesehen war, zur Disposition. Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb uns diese wichtige Professionalisierung unserer Arbeitsstrukturen verwehrt werden soll, zumal das Referat K 22 des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien dies als notwendig einstuft. Schließlich sind es vor allem Bundesministerien und die Bundestagsfraktionen, die um unsere Mitarbeit in den verschiedensten Gremien, Kongressen, Anhörungen oder Arbeitsgruppen bitten. Diese ehrenamtliche Arbeit wird von den Mitgliedern des Vorstands in ihrer Freizeit erbracht und für Reisen nach Berlin, Bonn oder sonst wohin muss ich zumindest Urlaub beantragen, da das Land Baden-Württemberg zu Recht argumentiert, dass ich ausschließlich für die Arbeit auf Landesebene bezahlt werde.

Wir sind ja auch weiterhin bereit, ehrenamtlich die Interessen der Freien Theater zu vertreten. Aber durch die stetig wachsende Bedeutung der freien Szene wächst natürlich auch unser Arbeitsvolumen, das mittlerweile ehrenamtlich nicht mehr zu leisten ist. Wir benötigen dringend eine professionell besetzte Geschäftsstelle, die den laufenden Geschäftsbetrieb, all den Schriftverkehr, all die Anfragen etc.  bewältigen kann.

Die Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“ stellt in ihrem Abschlussbericht fest, dass es zukünftig im Bereich der Darstellenden Künste zu erheblichen Verteilungskämpfen kommen wird. Der Deutsche Bühnenverein finanziert sich ausschließlich aus öffentlichen Mitteln der Kommunen und Länder. Die Geschäftsstelle des Bundes Deutscher Amateurtheater wird aus Bundsmitteln durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. Würde man dem Bundesverband Freier Theater diese Geschäftsstelle verwehren, so wäre dies eine Missachtung des Gleichbehandlungsgrundsatzes und ein immenser Wettbewerbsnachteil für die Freien Theater. Also werden wir das tun, was wir seit Jahren machen: Wir werden kämpfen!

Mit herzlichen Grüßen

Alexander Opitz
1. Vorsitzender BuFT

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